der Ritan Park. Ich muss aber weiter. Hab ja noch viel vor. Zunächst mal die Dondaqiao Lu nach Norden zum Arbeiterstadion (Workers Stadium, war auch eine Olympia-Austragungsstätte).
Sowohl im Park als auch in der ganzen Stadt (ja, es gibt auch Modernere, aber die sind auch nur Freiluft, anstatt Glaszellen) stehen diese stylischen Telefoneier in Orange. Ich finde die Verkabelung, die man hier nur erahnen kann, ziemlich gewagt, funzt aber offenbar. Ich hab auch schon Leute da drin telefonieren gesehen. Könnte mir aber vorstellen, für den Arndt ist das wohl z niedrig.
Telefonieren im Hutong
sieht da ein bisserl anders aus. Im Hutong kann man in kleinen ein-Zimmer-Läden wirklich alles zum Leben kaufen. Alle 50-100 Meter gibt's zusätzlich einen Kiosk. Davor stehen meistens Getränkekisten auf dem Gehweg, es sind auch schonmal ein Tischchen und ein paar Sitzgelegenheiten da. Ein bis mehrere rote (in manchen Vierteln auch gelbe) Telefone stehen auch immer rum. In Beijing sind Ortsgespräche nämlich umsonst, und so treffen sich die Leute aus dem Viertel, die zuhause kein Telefon haben, am Kiosk um sich untereinander zu unterhalten, und eben die die woanders wohnen anzurufen.
Taxis sind hier meistens grün-gelb oder rot-gelb gestreift. Und das damit fahren ist unglaublich günstig. Der Preis wurde kürzlich auf 2 RMB pro Kilometer hochgestellt, was einige der Einheimischen nicht gefallen hat. Wir finden: Wenn sich der Taxifahrer gut auskennt, dann ist das die schnellste Methode um irgendwohin zu kommen.
Trotzdem gehe ich zu Fuß nach Norden weiter, ich will ja schliesslich die Gegend erkunden.
Hier kann man einfach alles auf der Strasse kaufen. Oft wird Essen angeboten, direkt von einer Art Fahrradküche. Das muss man sich so vorstellen: Ich schweisse ein Fass hinten an meine Rikscha, statt Sitzplatz, und koche darin diverse Leckereien.
Was wir so gesehen haben, und ich rede jetzt nicht von Läden, die zu einem Fenster raus bspw. ganze Enten oder wie hier Entenköpfe und Hälse verkaufen: DVDs am U-Bahn Eingang, gekochte Yamswurzeln, in Brühe gegarten Tofu in verschiedenen Formen an Spiessen, gegrillte Spiesse mit Rind, Schwein, Hühn, Tintenfisch oder Sonstwas dran, gekochte Maiskolben, Kakteen, und das war bestimmt nur ein kleiner Teil.
Hab nicht die Zeit genommen genauer zu erkunden, was die da auf dem Radweg vom Wagen runter verscherbeln.
Das alte Stadion von Beijing, auch eines der Olympia-Austragungsorte. Am Sonntag abend sollten hier Linkin Park spielen, es hätte auch noch Karten. Was ich jetzt weiss, aber an jenem Mittwoch noch nicht. Wir werden am Sonntag noch hier in der Stadt sein, allerdings bekommt's der Sänger böse am Rücken, so dass das Benefizkonzert abgesagt wird. Wäre alles an die Erdbebenhilfe geflossen. Hätten wir doch gerne geholfen. So werf' ich halt beim Starbucks was in die Sammelbüchse.
Das Arbeiterstadion ist von einer größeren Grünanlage umgeben. Leider komm ich nicht rein, beim Versuch entdecke ich allerdings dieses Trainingcenter für die Bevölkerung.
Norwegisches Restaurant an der Gongren Tiyuchang Donglu. Wenn man mal Heimweh auf norwegisches Essen hat. Ansonsten gibt's auch wirklich alles hier. Italiener, Franzose, Amerikanisch (McDonalds, Pizza Hut, KFC), Deutsch, da kann man Erzählungen nach einen tollen Rostbraten essen. Naja, bisher finden wir die Einheimischen Lokalitäten total hip. Aber gut zu wissen.
Ich bin an der Gongren Tiyuchang Beilu, am südlichen Ende des 2. Botschaftsviertels angekommen, und will gerade rechts abbiegen, als ich die Senioren beim Kartenspiel sehe.
Mehrere kleine Grüppchen haben ihre Klappstühle und Tischchen mitgebracht um hier gemütlich eine oder mehrere Runden zu zocken. Spielhallen gibt's hier nicht, es wird sich auf der Strasse oder im Park, oder in einer anderen Grünanlage getroffen, die Karten oder Mahjongs ausgepackt, und ab dafür.
Blick von einer Fußgängerbrücke, an deren Fuß ich meinen ersten Bettler sehe, auf die Gongren Tiyuchang Beilu nach Osten. Da muss ich entlang.
In den Botschaftsvierteln stehen fast immer Bäume am Strassenrand, und auch überall dort, wo noch ältere Viertel vorhanden sind. Im CBD herrscht ja zur Zeit Bauchaos, und dort stehen zur Zeit, wenn überhaupt schon, frisch gepflanzte Schößlinge, die erst noch wachsen müssen..
Die Fußgängerbrücke führt mich direkt auf eine der Beijinger Markthallen. Ich bin zwar nicht in Shoppingstimmung, aber einmal reinschauen kann ich ja trotzdem.
Unter der Woche wird man auch nicht in jeden Stand reingezogen oder die ganze Zeit mit "Hallo Madam/hallo Sir! Schauen sie hier rein, verschiedene Größen, verschiedene Farben, alles da, Gucci, Cartier, Prada, wollen Billabong? Hallo, Madam, hier!" angelockt. Klaro, alles auf Englisch natürlich.
In den Markthallen von Beijing kann man nahezu alles kaufen, nur kein Auto, und keinen fliegenden Teppich.
Schnickschnack, Souvenirs, Buddhas, Jade, Perlen, Fächer, Pinsel, Kunst, Koffer, Handtaschen, T-Shirt, Jeans, Regenjacken, Outdoor-Klamotten, Schuhe, ...
Anstatt einen Ballen Seide, oder fünf Meter davon, zu kaufen und zuhause zu verarbeiten, kann man sich hier an Ort und Stelle ausmessen lassen, und sich einen Anzug, oder ein Kleid machen lassen. Natürlich ist auch hier der Preis Verhandlungssache.
Wie bei uns hat es auch im chinesischen Kaufhaus, auch wenn es ein Markthaus ist, im obersten Stock die Verpflegungsabteilung. Die Köche und Angestellten tragen sicherheitshalber Mundschutz.
Find ich völlig OK, denn als ich an einem der Stände vorbeilief, musste die Eine ganz fürchterlich niesen ohne sich wegzudrehen. Wenn das alles in die Auslage katapultiert worden wäre.. bäh.
Ich kaufe nichts, hungrig bin ich auch nicht. Und schliesslich bin ich ja nicht zum Einkaufen heute unterwegs, sondern um die Stadt zu erforschen. Wenigstens einen kleinen Teil der Stadt.
Nach der Markthalle kommen die Kaufhaus-Neubauten, die vor zwei Jahren hier noch nicht standen, berichtet mir Arndt dann später.
Außerdem herrscht seelige Ruhe hier. Total entspannte Atmosphäre. Da hol ich mir doch gleich noch einen Milchkaffee. Und mache weiter Schaufensterbummel
ARD kommt einem sooooo weit weg vor. Aber noch vermissen wir die Tagesschau nicht. Kann man sich ja heutzutage alles täglich als Podcast von der ARD Internetseite ziehen, wenn man möchte.
Was ich schlafende bzw. dösende oder Nickerchen machende Chinesen sehe! Die können in allen Stellungen wegdösen. Beneidenswert!
Fahrer, die auf die Botschafterfrauen vor den Einkaufshäusern warten oder eben jener Herr, der auf und an sein Fahrrad gelehnt erst mal ein Schläfchen machen muss.
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